Mittwoch, 12. Dezember 2012

Blacky aka Brutus aka Strassenköter

In Puerto Williams gibt es ungefähr so viele streunende Hunde wie Einwohner. Diese haben ein interessantes Geschäftsmodell entwickelt. Sie begleiten Wanderer und erhoffen sich dadurch etwas von deren knappen Essensvorräten zu ergattern. Ab Puerto Williams hatten wir also einen Weggefährten.


Zu Beginn dachte ich ein Hund könnte, im Hinblick auf Wegfindung / Nachtwache, vielleicht ganz praktisch sein. Trotz Regen schien er Spass an der Tour zu haben und hat links und rechts vom Weg im Wald rumgeschnüffelt. Nach 1/2 Stunde kamen uns erste Zweifel, ob der Hund mehr Pain als Gain ist.
Er würde auf keinen Fall etwas von unserem Essen abbekommen. Wie würde er sich nach 2-3 Tagen ohne Fressen verhalten, wenn wir etwas essen? Wird er wirklich brav bei Regen und Schnee vor dem Zelt liegen und Wache halten? Also trafen wir die Entscheidung, dass der Hund weg muss. Leider sah er das anders und er lief einfach weiterhin neben uns her.
Da er doch recht massiv war wollte ich ihn nicht wütend machen und habe die Wanderstöcke sehr moderat eingesetzt um ihn zu verscheuchen. Nach vier Stunden war er immer noch bei uns. Irgendwie habe ich es dann doch geschafft, dass er umgekehrt ist und wir alleine weitergingen. Es hätte es mich nicht überrascht, wenn er am nächsten Morgen vor unserem Zelt gelegen hätte - war aber glücklicherweise nicht so.
Am nächsten Tag am Rückweg haben wir im Matsch seine Spuren zurück gesehen.